Eine Bildung, die ihrem Anspruch, Kompass zu sein für das ganze Leben, genügen will - und daran ist immer wieder (auch mit Blick auf die Proklamation der Kinderrechte) zu erinnern -, muss alle Seiten des Menschen umfassen: die intellektuelle und die moralische ebenso wie die soziale, die emotionale und die handwerklich-praktische. Noch immer gilt darum in der Menschenbildung das Prinzip von Kopf, Herz und Hand. Es muss eine Bildung sein, die in die Breite geht und die alle Grundformen des Wissens und Ver­stehens umfasst: von den logisch-abstrakten über die naturwissenschaftlich-technischen, historischen und. sprachlichen bis hin zu Musik und Kunst und dem handwerklichen Tun. Nicht Wissensinformation aber ist das Primäre. Um selber mitreden und mithören zu können in der Suche nach dem, was wahr ist und wahr gemacht werden soll, müssen Schülerinnen und Schüler - und sei es noch so elementar - vertraut gemacht werden mit den grundlegenden Verfahren und Methoden, mit denen man in den jeweiligen Disziplinen zu schlüssigen Aussagen zu kommen versucht. Der Bildungsprozess muss darum auch hinleiten zur Frage nach den Gründen, den Zusammenhängen, den Prinzipien – er muss, mit einem Wort, nicht nur in die Breite, sondern auch in die Tiefe gehen.

Quelle: Bildung – zum Glück! Plädoyer für eine Schule der Demokratie, Denknetz Fachgruppe Bildung, www.denknetz-online.ch